Plantarfasziitis – Fußschmerzen der Läufer

Plantarfasziitis nennt man die schmerzhafte Reizung der vom Fersenbein ausgehenden und zu den Zehen fächerförmig verlaufende Faszienplatte unterhalb des Fußes. Der stechende Schmerz in der Fußsohle tritt besonders am Morgen auf und macht Gehen/ Laufen nahezu unmöglich.

Die Plantarfasziitis ist die häufigste Ursache für Schmerzen in der Ferse. Alter, Gewicht, Fuß- und Beinachsenprobleme sind beeinflussende Faktoren, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Läufer und alle Berufsgruppen, die viel stehen müssen, sind häufiger betroffen als Nichtsportler oder sitzende Berufsgruppen.

Was ist eine Plantarfasziitis?

Die Plantarfaszie wird als bindegewebsartiger Strang bezeichnet, der das Fersenbein (Calcaneus) mit dem Mittelfußknochen und den Zehengrundgelenken verbindet. Der Fuß besteht aus Gelenken, Muskeln, Bändern und Sehnen – das Fußgewölbe bildet die Fußunterseite. Ausserdem laufen im Fuß 1.700 Nervenenden zusammen.

Die Plantarfasziitis ist eine durch eine chronische Reizung der Plantarfaszie entstandene Entzündung, die sich direkt an ihrem Ansatzpunkt am Fersenbein bildet. Die Schmerzen strahlen von dort in den gesamten Fuß aus. Auf Röntgenbildern kann sich zudem durch die Reizung des Faszienansatzes am Fersenbein eine Kalkablagerung zeigen (Fersensporn).

Wie entsteht der Schmerz am Fußgewölbe?

Das Bindegewebe sollte idealerweise fest und elastisch sein. Bei einer Fehl- oder Überbelastung über einen längeren Zeitraum kann es zu Mikro-Verletzungen des Gewebes kommen. Auch eine zu kurze Achillessehne wird als Auslöser der Plantarfasziitis vermutet. Auch die Beinmuskeln und die Gesässmuskeln, die die Stabilität beim Stand und beim Laufen sichern, können eine Rolle spielen.

Der Fuß selbst sollte im Idealfall aus zwei „Bögen“ bestehen: Einen Bogen im Vorfuß und einen Bogen im Längsgewölbe. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass der Fuß beim Gehen die Schritte abfedert. Die Bögen wollen/ sollten sich absenken und aufrichten, und so Abrollen und Abdrücken beim Gehen und Laufen ermöglichen. Je nach Zustand der Bögen spricht man bei abgesenkten Bögen von Spreiz- bzw. Senkfuß (Umgspr. Plattfuß). Wenn es keine Verbesserung im Belastungs- oder Bewegungsmuster gibt, kann diese Belastung chronisch werden.

Der gesunde Gewölbebogen des Fußes wird durch folgende Faktoren bestimmt:

  • Genetische Faktoren
  • Gewicht bzw. Gewichtszunahme
  • Alter
  • Bindegewebsfestigkeit (auch: Flüssigkeitshaushalt)
  • Belastung (z.B. Sport, Laufen)
  • Körperachsen
  • Biomechanische Bewegungsmuster
  • Muskuläre Situation der Stabilisatoren (u.a. Gesässmuskulatur)
  • Schuhwahl

Schmerzbild Plantarfasziitis

  • Starke Schmerzen bei Belastung
  • Hauptschmerzpunkt: Ansatz der Sehnenplatte am Calcaneus
  • Schmerzen an der gesamten Innenseite des Fußes
  • Starker Schmerz nach Ruhe (zb morgens beim Aufstehen oder nach längerem Sitzen oder Liegen auf)
  • Bei chronischer P.: Ausstrahlung des Schmerzes in den ganzen Fuß
  • Schmerz nicht nur in Belastung, sondern auch im entspannten Zustand des Fußes

Achtung: Vermeidungshaltung: Aufgrund der P. neigt man eventuell dazu, dem Schmerz auszuweichen und supiniert (mit der Außenseite des Fußes) aufzutreten, was zu weiteren Schmerz-/ Problembildern führen kann.

Plantarfasziitis & Fersensporn

Zusammen mit einer Plantarfasziitis – oder unabhängig davon – kann ein Fersensporn entstehen. Der Fersensporn ist eine Kalkablagerung, eine Verknöcherung, direkt am unteren Teil der Ferse, am Ansatz der Sehnenplatte. Der Fersensporn kann schmerzen, muss aber nicht. Diese Form der Kalkablagerung kann auch an anderen Stellen der Ferse entstehen (z.B. an der Ferse – sogenannte Haglund-Ferse) und ist idr durch einen andauernden Zug der Sehnenplatte begründet. Die u.g. Übungen können auch bei einem schmerzenden Fersensporn hilfreich sein.

Prävention & Übungen

Vorab: Die Diagnose durch einen Arzt erfolgt mittels Röntgenuntersuchung, damit andere Problembilder ausgeschlossen werden können. Wenn eine Plantarfasziitis vom Arzt erst einmal diagnostiziert ist, kann sie, vor allem wenn sie schon länger besteht, durchaus langwierig sein. Das kann bedeuten, dass es selbst bei disziplinierter Umsetzung der Empfehlungen Monate dauern kann, bis die Systeme wieder belastbar sind. Dies sind die Ansätze zur Wiederherstellung der Funktion bei vorliegender Plantarfazszitis:

  • Einlagen oder Unterleg-Gelkissen: Bei akuten Beschwerden
  • Akupunktur oder Stoßwellentherapie
  • Massage bzw. Druckpunktstimulation, z.B. mit einem kleinen harten Ball
  • Dehn-, Beweglichgkeits- und Faszienübungen

Vorbeugend kann man einiges tun, damit die Plantarfasziitis den Läufer erst garnicht „behelligt“:

  1. Gezielter Dehnen. Zwar laufen die meisten Läufer lieber noch 1-2 Einheiten mehr, als dass sie eine Dehneinheit in ihren Wochenplan einbauen… aber genau diese könnte dafür sorgen, dass die Bänder und Sehnen beweglich bleiben. Noch besser wären zwei Dehneinheiten… Wir sprechen allerdings von ganz spezifischen Dehneinheiten – das, was Läufer nach dem Lauf machen, verursacht oft zwar möglicherweise eine Lockerung, aber unter Umständen nicht ausreichend, um die Beweglichkeit tatsächlich zu erhalten. Bei der Plantarfasziitis hilft oft das exzentrische Wadendehnen.
  2. Fußmuskulatur kräftigen. Mühsam – aber höchst wirksam. Dem Fuß einmal richtig viel Aufmerksamkeit widmen, zb mit einem Training aus Roll-, Dreh- und Greifbewegungen.
  3. Laufanalyse machen: Wir schauen bei unserer Ortho-Biometrischen Laufanalyse auf individuelle Bewegungsmuster und Lauftechnik und geben Empfehlungen, wie der Laufstil verbessert und gesündere Muster gelerbnt werden können.
  4. An der Lauftechnik arbeiten: Darüber hinaus ist es die Arbeit an der Lauftechnik, die Läufern hilft, verletzungs- und beschwerdefrei ihren Lieblingssport auszuüben. Unsere Workshops Lauftechnik befassen sich intensiv mit Übungen für einen leichteren, gesünderen Laufstil
  5. Die Trainingssteuerung anpassen: Eine unangemessene Steigerung der Trainingsumfänge ist oft mit „schuld“ an Laufverletzungen wie der Plantarfasziitis. Lesen Sie hier darüber, wie sich mit gezielter Trainingssteuerung Laufverletzungen meiden lassen.
  6. Die passenden Schuhe tragen: Unsere Ortho-Biometrische Laufanalyse endet mit einer Schuhempfehlung. Je nach Lauftechnik, Umfang, Untergrundbeschaffenheit, Bewegungsmuster, Körpergewicht etc. gibt es sicher mehrere Schuhe, die zu Dir passen. Wir helfen Dir mit einer Laufanalyse, aus mehr als 800 Schuhmodellen von mehr als 25 Herstellern die zu Dir passenden auszuwählen (kein Verkauf – Bestellung danach im Internet oder beim Händler Deiner Wahl).

In einer Laufanalyse bei uns wird – neben vielen anderen Aspekten – jede Phase der Laufbewegung genau „unter die Lupe“ genommen. In Zeitlupe erkennt man, welche Muskelpartien in welcher Phase der Bewegung aktiv sind – bzw. auch, welche nicht. Mehr geeignete Übungen findet ihr in weiteren Blog-Beiträgen oder bei einer Laufanalyse bei uns.

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